Review: Kingdom Come: Deliverance (PC)

Morgens einen Schatz entdecken, mittags schnell einen Dämonen entthronen und den Tag gemütlich bei einem Drachenritt ausklingen lassen… Das alles klingt nach einem klassischen Rollenspiel. Wie aber würde ein Otto Normalverbraucher im Mittelalter die Zeit totschlagen? Vielleicht liefern Warhorse Studios mit Kingdome Come: Deliverance ja einen plausiblen Tagesentwurf!

Morgens einen Schatz entdecken, mittags schnell einen Dämonen entthronen und den Tag gemütlich bei einem Drachenritt ausklingen lassen… Das alles klingt nach einem klassischen Rollenspiel. Wie aber würde ein Otto Normalverbraucher im Mittelalter die Zeit totschlagen? Vielleicht liefern Warhorse Studios mit Kingdome Come: Deliverance ja einen plausiblen Tagesentwurf!

Setting

Wir schlüpfen in die Rolle des jungen Heinrichs, Sohn eines Schmieds im Böhmen des Jahres 1403. Unsere Zeit verbringen wir zunächst damit, ein scheinbar normales Leben zu führen: Es stehen Botengänge für den Vater, Kneipenbesuche und Liebeleien mit der Angetrauten auf der Tagesordnung. Alles ändert sich jedoch, als Heinrichs Heimat Skalitz von einer fremden Streitmacht dem Erdboden gleichgemacht wird. So beginnt die Reise des Protagonisten auf der Suche nach Vergeltung und seiner Rolle in der Gesellschaft.

Kingdom Come: Deliverance

Gameplay

Was gut geschrieben klingt ist tatsächlich Geschichte. Die Ereignisse des ursprünglich Kickstarter-finanzierten Rollenspiels basieren auf wahren Ereignissen, welche das Spiel über diverse, detaillierte Kodexeinträge präsentiert. Ähnlich realitätsnah versucht sich das Spiel auch beim Gameplay einzuordnen. So müssen Heiltränke kleinteilig selbst gebraut werden, Kämpfe erfordern größtes Geschick und Übung und auch die Kleidung muss regelmäßig gereinigt werden. Ein sehr erfrischender Ansatz, denn selbst scheinbar belanglose Prozesse wie das Schwertschleifen werden so zu einer Herausforderung und bieten dem ambitionierten Gamer etwas Abwechslung vom Einheitsbrei anderer Genrevertreter. Besonders die Fortschritte beim Kampfsystem haben einige große Erfolgserlebnisse hervorgebracht.

Klar ist aber auch: Nicht jeder Spielertyp wird sich hier wohlfühlen! Beinahe sämtliche Aktivitäten des Spiels erfordern einen größeren Aufwand, als man es von anderen RPGs gewohnt ist. Bis zuletzt mussten Speichertränke stets händisch gebraut werden und die Ausrüstung fast schon peinlich oft repariert werden. Es ist also wichtig, welche Erwartungen man dem Spielentgegenbringt, um nicht schließlich überfordert und enttäuscht dazustehen.

Technik

Auch die technische Umsetzung von Kingdom Come: Deliverance hat auf den ersten Blick viel zu bieten. Wunderschöne Landschaften, tolles Sounddesign und eine allumfassend dichte Atmosphäre haben mich ein ums andere Mal vom Pferd steigen lassen, um alle Eindrücke verarbeiten zu können. Leider hätte der Titel abseits davon etwas mehr Feinschliff vertragen können. Mangelnde Lippensynchronität, unerklärliche Frame-Drops und spät auftauchende Texturen mindern die Spielfreude. Besonders ärgerlich sind allerdings die diversen Spielabstürze, die gerade bei langen Spielsession zu großem Frust führen können. Trotz der bereits erschienenen Patches muss der Entwickler hier dringend noch nachbessern!

Kingdom Come: Deliverance
Die Landschaft in Kingdom Come: Deliverance

Fazit

Betrachtet man die Entwicklungsgeschichte von Kingdom Come: Deliverance, so ist das Endprodukt durchaus beachtlich! Interessante Quests, tolle Settings und eine angenehm unverbrauchte Herangehensweise an das Genre sprechen klar für das tschechische Rollenspiel. Wären da nicht die vielen kleinen Bugs, welche den Spieler immer wieder aus der Welt reißen. Solange diese nicht behoben wurden, fällt es schwer, eine eindeutige Kaufempfehlung auszusprechen. Für Liebhaber von anspruchsvollen Rollenspielen sowie Mittelalterfans ist es jedoch bereits jetzt einen Blick wert!

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Kingdom Come: Deliverance

49,99
7.9

Gameplay

9.0/10

Grafik

9.0/10

Technik

6.0/10

Story

8.5/10

Preis/Leistung

7.0/10

Pros

  • Historizität
  • Sounddesign
  • Tolle Grafik
  • Erfrischendes Gameplay

Cons

  • Grobe Technikschnitzer
  • Langsamer Patchprozess
Oliver

Oliver

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